Dezember 2021

26 Bad Endorf Weihnachten im Lockdown? Sollte es uns noch einmal unmöglich gemacht werden, gemeinsam Gottesdienste zu feiern, so werden wir Ihnen wie schon letztes Jahr auf unserer Homepage Geistliches und Musikalisches zur Weihnachtszeit anbieten. Weihnachten findet statt! Dr. Julia Offermann Advent und Christfest Teilweise 3G Eine schwere Entscheidung hat der Bad Endorfer Kirchenvorstand in seiner Novembersitzung getroffen: Bei den Feiern in der evangelischen Dreieinigkeitskirche gilt vom 1. Advent (28. November) bis zum 24. Dezember 3G. Bei den meist gut besuchten Gottesdiensten in dieser Zeit müssen sonst die Abstandsregeln eingehalten werden, was zu einer sehr begrenzten Zahl an Plätzen führt. Wenn das Hygieneteam am Eingang aber die 3Gs überprüft, dürfen die Plätze wie üblich besetzt werden, wobei die FFP 2-Maske weiter Pflicht bleibt. Für unsere Ehrenamtlichen bedeutet das viel Arbeit und große Verantwortung. Das Ergebnis könnten aber gemütliche Gottesdienste sein, wie wir sie aus früheren Jahren kennen. Kindermetten im Freien In ökumenischer Kooperation bieten wir zusätzlich an Heiligabend zwei Kindermetten im Freien an, die eine um 16 Uhr am Kirchplatz für Familien mit größeren Kindern, die andere um 16.30 Uhr im Kurpark für Familien mit kleineren Kindern. Dort kann man ohne G-Überprüfung dabei sein, es ist genug Platz für den Abstand, und es darf frei gesungen werden. Je nach Wetter werden wir die Feiern etwas kürzer oder länger halten. So können alle gesegnet in den Heiligen Abend gehen und daheim weiter feiern! Dr. Dietrich Klein In einer Nacht- und Nebelaktion entwendeten im August 1937 die NS- Schergen den „Schwebenden Engel” aus dem Dom von Güstrow und schmolzen ihn ein. Schöpfer dieser Bronzeplastik mit den Gesichtszügen der Künstlerin Käthe Kollwitz war Ernst Barlach (1870 bis 1938). Wie übersteht der noch im Kaiserreich geborene vielseitig hochbegabte Künstler seine Lebensklippen? Wie geht die Kunstwelt, wie ging die Kunstideologie des Dritten Reichs mit ihm und seinen Werken um? Und wie positioniert sich der Mensch und Bildhauer Ernst Barlach selbst? Diesen Fragen möchte der Vortrag als bebilderte Zeitreise in die Vergangenheit nachgehen und Einblicke geben in die großartigen Kunstwerke, die uns wie durch ein Wunder noch erhalten sind. Der Vortrag von B. Ohlert findet statt am Freitag, 28. Januar, um 19 Uhr, im evang. Gemeindesaal. Eintritt frei – Spenden erbeten. Dr. Julia Offermann Bildquelle: Fries der Lauschenden (https://commons.wikimedia.org/wiki/) Vortrag über Ernst Barlach Ein Künstlerleben im Nationalsozialismus Der Fries der Lauschenden Augenblick der Pandemie nicht geglückt, obwohl es vielerorts einfach nur an Geld fehlte, dem jahrtausendealten Schmiermittel, mit dem wir Verteilungsprozesse in Gang bringen. Geld, mit dem Millionen von Tagelöhnern es sich hätten leisten können, daheim zu bleiben. Global gesehen ist die Bilanz beschämend, gerade weil es im Grunde genug Brote und Fische gab, die man hätte austeilen können – wie damals bei Johannes. Vielleicht mag uns die Jahreslosung ermutigen, es zumindest weiter zu versuchen. „Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen.“ Mit Johannes ist dieser Satz von der Inkarnation, von der Menschwerdung Gottes her zu verstehen. Dem einen, menschgewordenen Gott, der da spricht, treten dann die vielen auf Speisung wartenden Menschen zur Seite, die Gott eingeladen hat. Wer kommt dann zu wem? Und wer weist dann eigentlich wen nicht ab? Werden die Armutsopfer der Pandemie aus aller Welt zu uns kommen und bei uns Brot und Fische suchen? Die Jahreslosung könnte uns zur Herausforderung werden. Oder werden wir uns endlich auf den Weg machen und zu den Menschen kommen, die Brot, Fische, Impfdosen und zukunftsfähige Infrastruktur so dringend brauchen? Vermutlich wäre das der viel leichtere Weg. Die Jahreslosung lädt uns ein, den ersten Schritt zu machen. Ankommen, nicht abgewiesen werden, Brot teilen und miteinander das große Wunder erfahren: Wer teilt, erhält mehr! Das sind die Grunderfahrungen christlichen Glaubens. Sie können die Welt verwandeln. Voraussetzung ist freilich, dass wir uns nicht abwenden, wenn Gott zu uns kommt und uns zum Teilen einlädt. Er tut das übrigens jeden Tag – in der Begegnung mit Menschen! – und das Wort der Jahreslosung gilt: „Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen.“ Pfarrer Dietrich Klein Foto: U. Wilke-Müller, © GemeindebriefDruckerei.de NachGedacht: Jahreslosung 2022 Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen. Die Jahreslosung aus dem Johannesevangelium (Joh 6,37) verweist zurück auf ein Wunder: Das Wunder der Speisung der Fünftausend. Fünf Brote waren im Korb und zwei Fische. Fünftausend wurden satt. Niemand musste abgewiesen werden, obwohl es eigentlich niemals hätte reichen können. Am Ende des zweiten Coronajahres 2021 mag uns das an unseren Weg durch die Krise erinnern. Wie durch ein Wunder blieben die Supermarktregale stets gefüllt, die Impfungen waren nur anfangs knapp, und obwohl die Produktions- und Lieferketten im Hintergrund löchrig wurden, konnte unser Alltag weitergehen wie gewohnt. Sogar bei unseren Gottesdiensten gilt inzwischen: Wer zu uns kommt, den weisen wir nicht ab. Das war zwischenzeitlich gar nicht selbstverständlich. Wer an das Wunder nicht glauben will, mag vergleichend in andere Weltregionen schauen, wo die Situation ganz anders war – nach Brasilien etwa, wo die Pandemie bereits im Juni mehr als 500.000 Todesopfer gefordert hatte. Oder in viele Gebiete Afrikas, wo bis jetzt noch Millionen Menschen auf ihre erste Impfung warten. Nach Schätzungen der Weltbank hat die Pandemie weltweit rund 100 Millionen Menschen in die totale Armut zurückgeworfen. Das ist die dunkle Kehrseite des Wunders, das wir erleben durften. Tatsächlich scheint es so, als hätten wir in das Speisungswunder des vergangenen Jahres mit Kleinglauben und einigem Egoismus eingegriffen und eine Speisungsobergrenze festgelegt. Fehlte es an Brot, an Fischen? Das Johannesevangelium verrät uns nicht, welche Verteillogistik die Speisung der Fünftausend begleitete, aber es scheint, dass sich die Jünger da geschickter anstellten, als es galt, die wundersam vermehrten Brote unter die Leute zu bringen. Entsprechendes ist uns im

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